Entscheidungen des Präsidiums Deutscher Galopp

Seit vielen Wochen verzichten die deutschen Berufsrennreiter und -rennreiterinnen auf erhebliche Einnahmen, sprich Reitgelder, bedingt durch die Corona-Pandemie. Durch die Halbierung der Preisgelder hat das eklatante Auswirkungen auf die Berufssparte.

Ihre Solidarität in den letzten Wochen war und ist trotzdem vorbildlich. Die Nicht-Zulassung von Amateuren anläßlich der existenzbedrohenden Situation unserer Mitglieder war und ist ebenfalls ein großes Zeichen der Solidarität. Bereits am Dienstagabend meldete allerdings das Online-Portal „Galopponline“, dass der Verband Deutscher Galopp beabsichtige, Amateure ab sofort wieder zuzulassen. Ein Beschluß des Präsidiums lag zu diesem Zeitpunkt noch nicht vor, weil deren Sitzung erst am darauffolgenden Mittwoch stattgefunden hat.

Unsere Vorsitzende des Trainer- und Jockeyverbandes Erika Mäder zeigt sich aufgrund dieser Vorgehensweise zumindestens irritiert, eine Absichtserklärung seitens Dr. Michael Vesper der Öffentlichkeit mitzuteilen, bevor es zu einer Abstimmung oder Anhörung gekommen war. „Wir sind nicht in diese Entscheidung eingebunden worden“, zeigt sich Erika Mäder irritiert.

An der momentaren Situation, sprich Pandemie, habe sich aktuell nichts verändert. Doppelveranstaltungen finden weiterhin nicht statt, Rennpreise bleiben auch bis auf weiteres halbiert. Also schränkt eine vorzeitige Zulassung von Freizeit-Reitern den Berufsstand der Profis noch weiter ein. Eine existenzbedrohende Entwicklung, die nicht gewollt sein kann. Bei ca. 80 Berufsrennreitern, von denen ca. 15 an einer Veranstaltung benötigt werden, ist diese Entscheidung nicht nachvollziehbar.

Ebenso ist es mehr als fraglich, wie ein gesperrter Jockey wegen 594/10 der RO plötzlich die Strafe aussetzten kann. Auch diese Entscheidung wurde mit uns als Trainer- u. Jockeyverband nicht abgestimmt und der Deutsche Trainer- u. Jockeyverband distanziert sich von der Entscheidung auf Aussetzung der Sperre durch das Präsidium Deutscher Galopp.

Der 2. Vorsitzende Christian Frhr. v.d. Recke: „Am Montag hat der Trainer- und Jockeyverband auf Nachfrage bei Herrn Pommer von der Aussetzung der Strafe erfahren. Für uns war es sehr unverständlich, denn gerade aus dem Aspekt des Tierschutzes sind die Peitschenstrafen immer extrem hart und nicht verhandelbar. Herr Scardino muss also einen guten Grund gehabt haben, dass es von oberer Seite so geändert wurde. Die jetzt noch gesperrten Reiter wie Andrasch Starke oder Marco Casamento sind jetzt aber guten Mutes, dass sie auch so behandelt werden.“

Erika Mäder, 1. Vorsitzende

05.06.2020